Sonntag, 1. Juli 2007

Geschichten erzählen ...

Wir Bowler sind schon komische Leute. Immer wieder beschweren sich Traditionsvereine, dass es mit dem Nachwuchs nicht so recht klappen mag. 'Das ist doch klar! Die sind doch immer auf der Bowlingbahn', könnte man einwerfen. Aber ich meine Jüngere, die sich für Bowling interessieren. Und zwar ernsthaft und nicht nur am Wochenende beim Disco-Bowling.

Vielleicht hat das auch was mit der Geschichte des Bowling zu tun. Bowling ist nämlich keineswegs eine dieser trendigen Neuzeiterfindungen, sondern eine Sportart, die bis in die Zeit der Ägypter zurückreicht. Meinen zumindest einige findige Geschichtenerzähler, die über die kausale Kette 'Bowling -> Kegeln -> kegeleähnliches Spiel in einem Pharaonengrab' in die Geschichte zurückreisen. Mein Uropa hat also schon ein Bowling-ähnliches-Spiel gespielt und vom Reactivball geträumt. Das nimmt dem Sport irgendwie seine Coolness, oder nicht?

Witzig ist übrigens zudem noch der verbreitete Hoax mit dem Verbot von Kegeln - also dem 'Nine-Pin-Bowling' - in den USA, was unweigerlich zum 'Ten-Pin-Bowling' geführt haben soll. Allerdings ist dieses Verbot nur 1841 in Connecticut verbrieft, was dem Argument irgendwie seine Kraft nimmt. Nachweisbar ist aber auf jeden Fall, dass die Geschichte des modernen Bowling 1895 mit der Gründung des ABC in den USA beginnt. Das macht Bowling immer noch zu einem Sport mit mehr als 100 Jahren Tradition. Und das macht unseren Sport in meinen Augen nicht uninteressanter ... aber viel glaubhafter.

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